Forensische Geschlechts- und Altersdiagnose am SkelettEmpfehlungen
Kriminalsitik 58. Jg. 2004, S. 712
Abstrakt: In den letzten Jahren ist recht schnell die Zahl der Arbeiten zur Standardisierung, Professionalisierung und Institutionalisierung von forensischen Arbeitsbereichen angestiegen. Ein wichtiger Teil davon sind Empfehlungen für die praktische Arbeit, die gleichzeitig zur Prüfung von bereits geleisteten Arbeiten darauf hin dienen, ob sie lege artis entstanden sind. Den Beginn markieren Empfehlungen in der forensischen Chemie (Bonte u.a. 1997). Der erste klassische Bereich war die Identifikation nach Bildern (Buhmann u.a. 1999), dann folgten die Empfehlungen für die Altersdiagnose beim Lebenden (Schmeling u.a. 2001, Ritz-Timme u.a. 2002, Lockemann u.a. 2004). In dieser Reihe stehen auch diese Empfehlungen, sie wurden im Arbeitskreis forensische Altersdiagnostik (AGFAD) erarbeitet. Sie haben einen wichtigen Vorläufer, die europäischen Empfehlungen (Ferembach u.a. 1979), die in der Anthropologie für historische Skelette erarbeitet worden waren. Die hier vorgelegten Empfehlungen weichen von den bisherigen der AGFAD insofern ab, als die Geschlechtsdiagnose mit einbezogen wird. Das ist hier eine Notwendigkeit, die sich aus der Sache ergibt, am Skelett ist stets beides zu bestimmen. Außerdem bedingen sich die beiden Diagnosen gegenseitig, es gibt geschlechtsabhängige Altersindikatoren und altersabhängige Geschlechtsindikatoren.
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