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Privatpersonen und Nicht-Fachleute seien gewarnt vor einer eigenmächtigen Bergung von Menschenknochen oder auch Leichen bzw Leichenteilen. Sie verwischen zu leicht Spuren und machen sich sogar evtl strafbar.

 

Empfehlungen für die Ermittler der Polizei:

  • Bei starker Streuung der Knochen auf der Oberfläche: Bereitschaftspolizei hinzu ziehen.

  • Bei Oberflächenfunden Fundstelle absperren, Eingang markieren, möglichst selten begehen, um nichts zu zerstören.

  • Bei Bodenfunden (Zufallsfunde wie Exhumierung) möglichst feine Grabungswerkzeuge benutzen. Im Bereich des Skeletts keine Schaufel (siehe Methoden der Archäologie bzw forensischen Archäologie).

  • Vor der Bergung gründlich photographieren, evtl zeichnen, der Standardmesspunkt (Baum, Stein...) sollte mit abgebildet sein; Lagebeziehung von Funden kann wichtig werden (siehe Taphonomie).

  • Funde oder Fundgruppen einmessen, evtl. mit Schnurnetz und Kompass, beziehen auf mäßig weit entfernten Messpunkt, der muss auch nach einiger Zeit noch wiederzufinden sein.

  • Für Bergung Vegetation entfernen; dabei darauf achten, dass z.B. Grasbüschel keine Kleinfunde enthalten.

  • Wegen Tierfraß oder bei Fundort am Hang in weiterem Umkreis suchen.

  • Metalldetektor freigiebig einsetzen.

  • Frontzähne fallen leicht aus, sind aber für die Identifikation sehr wichtig: sie tauchen auf Photos auf.

  • Gesichtsknochen sind sehr zerbrechlich, aber ebenfalls sehr wichtig. Nicht in die Augen- und Nasenhöhlen greifen!

  • Beckensymphyse (vorn) wichtig für Alters- und Geschlechtsdiagnose. Das Abbrechen ist nicht tragisch, aber das Zerkrümeln.

  • Allgemein auf Vollständigkeit des Skeletts achten, auch bei Rippen.

  • Knochen und übrige Funde einzeln oder in kleinen Gruppen packen. Wenn die Rippen noch geordnet lagen: von oben nach unten mit Bleistift numerieren.

  • Einige Bodenproben nehmen, im Kopfbereich wegen möglichen Haarresten, im Magenbereich wegen möglichem Giftnachweis.

  • Nach Bergung obere Bodenschicht durchsieben, evtl mit Wasser durchschlämmen, wegen möglicher Kleinfunde.

  • Wenn das Skelett zu transportieren ist: Schädelhöhlen ausspülen, damit nicht das Erdgewicht die Kapsel sprengt oder das Gesicht beschädigt.

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